Ich möchte euch Dr. Manuela Macedonias Buch mit dem Tiel „Beweg dich, und dein Gehirn sagt Danke – wie wir schlauer werden, besser denken und uns vor Demenz schützen – ans Herz legen. Die Autorin ist eine italienische Neurowissenschaftlerin, die aktuelle neurowissenschaftliche Kenntnisse im Zusammenhang mit Bewegung – und das finde ich so ansprechend – mit ihren Selbtsterfahrungen unterlegt.
Sie beschreibt sehr einleuchtend und auch für Neuro-Laien gut verständlich, warum Bewegung positive Prozesse in unserem Nervensystem auslöst, und wie sich das wiederum auf unsere Befindlichkeit und Gesundheit auswirkt. kurz zusammengefasst: unser Gehirn, unsere Schaltzentrale und damit verantwortlich für Schlaf, Gesundheit, Stress und Stressbewältigung, Schmerzen, Sitz der Gefühle und vieles mehr, ist kein starres System, sondern ein vernetztes System, das sich ständig im Umbau befindet. Bis zu unserem Ableben ist es möglich neue Nervenzellen zu produzieren. Durch Wiederholungen können ständig neue Vernetzungen gebahnt werden, ein Prozess, den wir Lernen nennen. Lernen – im Sinne von Training und Wiederholen, ist nicht nur in Schule und Sport wichtig, denn auch unsere Persönlichkeit, beruhend auf unseren Erfahrungen, formt sich als Lernprozess. Zwischen unseren Nervenzellen sorgen Neurotransmitter für Kommunikation und Reizweiterleitung. Ihre Dichte bestimmt das Aktivierungsniveau, das notwendig ist, um einen Impuls von Zelle zu Zelle weiterzugeben. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Bewegung – vor allem Bewegung im Grundlagenausdauerbereich – die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe und Aminosäuren, unter anderem N-Acetylaspartat(NAA) die für Bildung neuer Nervenzelle und deren Gesunderhaltung notwendig sind, begünstigt. Laut im Buch verarbeiteter aktueller Forschungsergebnisse ist Bewegung eine Möglichkeit demenzielle Erkrankungen vorzubeugen oder zumindest deren Verlauf zu verlangsamen.
Bei einem Experiment, an dem 134 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren teilnehmen, wurden ihre Fitnessdaten, darunter Herz- und Lungenfunktion, ihre Gedächtnisleistung für Zahlen und räumliches Erinnerungsvermögen gemessen. Auch die Neuronendichte im Präfrontalen Kortex(eine Hirnregion die maßgeblich an Entscheidungsfindung und Vorstellungsvermögen beteiligt ist) wurde mittels Scan gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass körperliche Fitness mit besseren Ergebnissen bei den Leistungstests korrelierten, und auch mit einem erhöhten Vorkommen der Aminosäure NAA, die für den Stoffwechsel(Lebenszyklus) unserer Nervenzellen verantwortlich ist einhergeht.
Mein Fazit: Frau Mazedonias Buch beschreibt auf gut verständlicher Sachebene, welche Auswirkungen Bewegung – speziell im Grundlagenausdauerbereich – auf unser Gehirn hat. Die Leser werden zum Experten für ihre „Gehirngesundheit“.
Mit diesem Wissen ist es doch mehr als überlegenswert den Faktor Bewegung in die eigen Lebensplanung und -gestaltung mit einfließen zu lassen, oder? Die Möglichkeiten Bewegung in den eigenen Alltag zu integrieren sind unzählig.
Mit Personal Training finden wir gemeinsam bestimmt eine Möglichkeit, wie sich Bewegung angemessen in deine momentane Lebenssituation einfügen lässt, oder wie du neue oder alte, gesunde Bewegungsformen und Rituale für dich entdeckst. Ob bei einem Waldlauf, Nordic Walking, regelmäßigem Spazierengehen, Treppensteigen statt Liftbenützen, Wandern, Skitouren und vieles mehr.
Good old Aristoteles wusste schon, „das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“.
Quelle: Dr. Manuele Macedonia, Beweg Dich! und dein Gehirn sagt Danke!, erschienen im Christian Brandstätter Verlag Wien, 2018