SELBSTVERSUCH BARFUSSLAUFEN. Aber nicht in echt, sondern nur fast wie in echt. Mit Barfusslaufschuhen. Schön schräg, was es alles gibt.

Nachdem ich dann auch endlich „born to run“ gelesen habe(meine Urlaubslektüre, sehr amüsant und kurzweilig geschrieben, viele Lauf-Erfahrungen und auch wissenschaftliche Erkenntnisse verpackt), habe ich beschlossen mir sogenannte „Barfusslaufschuhe“ zu zulegen. Barfusslaufen wird unter anderem als eine von vielen Möglichkeit unseren Bewegungsapparat bei einer physiologisch gesunden Laufbewegung zu unterstützen propagiert, von der unser Fußgewölbe, unsere Sehnen und Gelenke sehr profitieren sollen.

Also gut. Frisch vom Urlaub zu Hause angekommen hab ich mir ein Paar „five fingers“ bestellt, und jede Zehe hat ab heute ihr privates Kabäuschen in meinem Schuh. Sieht nicht nur lustig aus, fühlt sich auch lustig an. Die Schuhe sind absichtlich ganz wenig gedämpft, gerade mal am Ballen ist die Sohle ein bissi vestärkt, und haben keine Sprengung… ich bin gespannt.

Mein erstes Problem: ich hab mich Anfang dieser Woche am linken Fuß Verletzt (es gibt seit Montag gute Gründe für mich eine Baustelle NICHT mit Flipflops zu betreten), ich pass links in GAR KEINEN geschlossenen Schuh und kann daher nur den rechten Schuh probegehen.

Aber Geduld braucht man bei diesen Schuhen sowieso. Erstens kann man sie nicht einfach SO anziehen.

Eine Anleitung zum richtigen Anziehen ist beigelegt, angeblich gelingt das Anziehen dann mit Routine ziemlich schnell.

  1. JEDE ZEHE muss zuerst mal in ihr Kabäuschen finden. Wer kleinen Kindern mal versucht hat Handschuhe mit 5 Fingern ordnungsgemäß anzuziehen, der hat eine ungefähre Vorstellung davon wie lange das dauern kann.
  2. Die Schuhe sind eng, SEHR eng, und man kann sie nicht öffnen und schliessen, sondern man schlupft(Millimeter für Millimeter) hinein, und zieht die Ferse hinten drüber.
  3. Dann schliesst man einen Riemen am Mittelfuss
  4. FERTIG

Eine Anleitung zum richtigen Anziehen ist beigelegt, angeblich gelingt das Anziehen dann mit Routine ziemlich schnell.

5. Das Ausziehen ist auch ungewohnt.

Angezogen und loslaufen… so gehts NICHT

Im Beipackzettel wird ausdrücklich darauf hingewiesen seinen Fussis und den Schuchis eine 12 Wöchige Eingewöhnungsphase zu geben, bei der der Schuh langsam zuerst im Alltag und dann ins Training integriert wird. Anfangs soll er Schuh nur in der Freizeit getragen werden. Und dann wird ein kleiner Prozentsatz des gewohnten Laufpensums ersetzt. Und dann mehr… die schreiben von Steigerungen in 10% Schritten…

Also gut. Ich bin kein sehr geduldiger Mensch, bei Bewegung schon gar nicht, das wird also eine große Herausforderung für mich.

TAG 1: An- und Ausziehen, links nur ganz kurz zum Probieren, ob der Schuh von der Größe/Form her passt – tut noch zu weh.

Dann nehme ich die Schuhe mit ins Bad um sie stolz einer Freundin zu zeigen, die schon im Vorfeld festgestellt hat, dass dies die „hässlichsten Schuhe der Welt “ wären. Und ich muss ihr Recht geben: Schee san`s wirklich ned. Aber ich hab eine Riesenfreude damit.

Momentan trage ich gerade den rechten Schuh zum Eingewöhnen beim Couchsitzen. bis ich damit aufs „Eiserne“ lauf wird´s wohl streng nach Anleitung noch ein Weilchen dauern.

Ich werde berichten….